Mittwoch, 14. Oktober 2015

Was machen ein Messerer und ein Schuster im Heu?

Ganz einfach! Sie suchen das Messer vom Schuhmacher das der dort verloren hat. Und weil der Schuster Karl es nicht wiedergefunden hat (so kamen damals übrigens die heute so beliebten Streufunde in der Archäologie zu Stande) und der Messermacher der wo ich bin im Leben noch nichts erfolgreich gesucht hat macht man also ein Neues:


Und wenn sich dann der Schuster was einfaches wünscht weil er halt kein Wiener sondern "Mawrer" ist, also aus dem fernen Umland kommt, dann macht das der Messerer.

In diesem Fall etwas klassisch Simples: Einfache Klinge mit geschwungenem Messerrücken, leicht bauchigem Querschnitt und einer Schulterplatte aus schwarzem Horn. Einfach deshalb weil Knochen langweilig wird und weil Horn genau so gut belegbar ist.


Allerdings hat schwarzes Horn letztendlich den Nachteil, dass es fertig poliert aussieht wie schnödes Bakelit. Tja, was soll man machen.

Der Griff ist, wie bei der Mehrheit der erhaltenen Messer aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wieder aus Buchsbaum und mit einem Zwischenplättchen aus Ziegenleder vom Horn getrennt.

Jetzt fehlt nur mehr ein Basteltreffen (das wäre dann am Samstag) und dann kriegt das gute Stück noch eine feine Scheide. Vielleicht irgendwas mit dem Hl. Krispin drauf, dem Schutzpatron der Schuster? Oder, da es keinen Nothelfer für Suchende gibt, wäre eine Abbildung des Hl. Eustachius, dem Nothelfer bei schwierigen Lebenslagen und bei Trauerfällen, vielleicht passender? Nur falls der Karl sein Messer wieder verliert.