Montag, 27. November 2017

Mal wieder das Heft in die Hand nehmen ...

Die letzten Wochen (oder Monate) habe ich mit allem Möglichen verbracht .. nur nicht mit Bloggen. Daher eine Entschuldigung an meine Leser und endlich mal wieder ein neuer Beitrag bevor man mich totschreibt und es zu einem Massenansturm bei einer auf Twitter angekündigten Fake-Beerdigung auf dem Wiener Zentralfriedhof kommt:

HOW TO: Wie mache ich ein Schwertheft mit historischem Werkzeug und Materialien
HOW TO: Making a sword grip with period tools and material


Und da die Internationalisierung der "Szene" weiter stark im Kommen ist möchte ich auch etwas Neues ausprobieren: Die Texte in diesem Artikel werden daher wie üblich von Bildern begleitet aber diesmal wird der Text VOR dem Bild in Deutsch (und dunkler) gehalten sein während der Text NACH dem Bild meine Englischsprachigen Lesern gewidmet ist und eher Hellbraun ausfällt.


I'd like to try a new layout for our english-speaking visitors and will put the explanation texts directly under a picture in English (and in a lighter colour).

Donnerstag, 16. November 2017

Woher weiß man was die damals gegessen haben?



Das werden wir immer wieder gefragt! Und erfreulicherweise nimmt das allgemeine Wissen darüber zu, dass zum Beispiel die vielerorts angebotenen „Ritterpommes“ wohl kaum auf den Tisch kamen. Wie wissen wir aber tatsächlich, was in den Topf und auf den Tisch kam?

Dazu ist schon genauere und vor allem umfassende Recherche notwendig.

Der einfache erste Schritt ist wohl das Wälzen der vielen modernen "Rezeptsammlungen". Wenn man sich aber an die vielen verfügbaren Kochbücher über mittelalterliche Küche auf dem Markt hält, gilt es allerdings sehr gut aufzupassen, woher die darin enthaltenen Rezepte stammen.

Dienstag, 24. Oktober 2017

Kruzifix! Ein Fleck!


Wie die spätgotische Hausfrau (oder der Hausmann mit Flecken im teuren Rock) von heute weiß, sind Flecken von Wein, Zwiebeln oder anderen säurehaltigen Lebensmitteln auf pflanzengefärbten Stoffen ein großes Übel: Die Farbe bleicht aus.

Dass Bleichflecken auch „damals“ ein Problem waren, zeigt u.a. das MS. Cent. VI.89, das Nürnberger Kunstbuch aus dem 3. Drittel des 15.Jahrhunderts, in dem es zwei Rezepte zum Beheben dieser Flecken gibt:

Montag, 31. Juli 2017

Jetzt aber flott ... Lederwerkzeuge um 1350

Warum "flott" mag man sich jetzt fragen? Nun, das hat einzig und alleine den Grund dass heute der letzte Julitag ist und ich ohne diesen Beitrag echt ein Monat ohne Blogeintrag verbracht hätte. Pfui. Schande irgendwie.

Deshalb befassen wir uns heute ein wenig mit Lederwerkzeugen um 1350, also zum Ende der Hochgotik hin:

(1) Meine Lederwerkzeugrekonstruktionen nach Funden oder Abbildungen des 14.Jahrhunderts
My leather working tools, reconstructed after medieval findings or picture sources from mid-14th century


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Montag, 19. Juni 2017

Jetzt aber endlich .. Bunte Zelte!

Angefangen haben wir ja schon letztes Jahr mit der ersten Testreihe. Da wurde in Ölkasein, Öltempera, Eiweißtempera und was weiß ich noch alles erst mal ein Probestück bemalt. Dann hab ich das Probestück regelmäßig mit dem Schlauch abgespritzt und trocknen lassen .. und im nassen wie trockenen Zustand auf der Farbe herumgerubbelt.

Schnell zeigten sich die ersten K.O.-Kriterien:

- alles mit Öl in der Basis machte unschöne, fettige Randstreifen auf der Zeltleinwand
- Eitempera begann ohnehin gleich ganz einfach fröhlich zu schimmeln

Der Gewinner, die Kaseinfarbe, war hingegen von der Witterung, dem Wasser und vor allem meinen Abkratzbemühungen hingegen völlig unbeeindruckt. Und trotzdem musste der Kaseinanstrich trotz seines hart erkämpften Sieges noch einen ganzen Winter warten bevor er seinen Triumphzug antreten konnte. Der übrigens so aussah:

Mittwoch, 14. Juni 2017

Niklas der Zechmeister - ein Rekonstruktionsversuch

Prost! Zechmeister klingt ja schwer nach Alkoholiker. Ist es aber nicht, denn in der Tat hießen die "Zünfte" im Wien um 1350 nämlich "Zechen". Und einen Vorsteher so einer Zeche möchte ich mit meinem neuen Rekonstruktionsversuch einer hochgotischen Alltagskleidung angehen.

(1) Wohlhabender Wiener Handwerker um 1350
A wealthy viennese Craftsman aorund 1350

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Samstag, 6. Mai 2017

Beim Bader

Wie befinden uns im Jahre 1340 n.Chr. Das ganze Mittelalter ist besetzt von Dreck, Blut und Eiter .... das ganze Mittelalter? Nein. Ein von renitenten Wienern bevölkertes, städtisches Badehaus hört nicht auf dem Klischeeschmutz Widerstand zu leisten ..

So oder ähnlich könnte man unsere Intention beschreiben als wir uns daran machten ein wenig Filmlicht in die Badekultur des 14.Jahrhunderts zu bringen. Dies ist also ein Blogbeitrag für den es ein Begleitvideo gibt. Klingt cool, oder? Na, man könnte auch sagen dieser Beitrag soll das erklären und vertiefen was man im Video zu sehen kriegt .. ein Buch zum Film also. Auch lässig!

Aber beginnen wir zuerst mit einem (wirklich) kurzen Abriss der Badegeschichte. Wer gerne mehr darüber erfahren möchte dem sei z.b. Birgit Tuchens "Öffentliche Badhäuser in Deutschland und der Schweiz im Mittelalter und der frühen Neuzeit" oder Maja Grafs "Städtische Badekultur im Mittelalter" ans Herz gelegt. Vor allem Fr. Tuchens Buch ist eine sprudelnde Quelle an Wissen über die Badekultur des Mittelalters und eine der Hauptquellen für unser Video und diesen Beitrag.

Die römische Badekultur mit Tauch- und Wannenbädern blieb auch nach dem Verfall der antiken Thermen lange in Klöstern und im adeligen Umfeld die Norm, so zeigt auch z.b. die Manessische Liederhandschrift Herrn Jakob von Warte beim Bad im Zuber. Im bürgerlichen und überraschenderweise auch dörflichen Umfeld setzte sich hingegen die (aus germanischer Tradition stammende) Schwitzbadekultur durch. Statt lustvollem Rumzubern mit Weintrauben und nackten Weibern hatten wir also ein paar schweißtreibende Drehtage mit alten, nackten und geruchvoll schwitzenden Männern vor uns. Tja, so ist das in der Living History. Kein Spaß weit und breit. 


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Donnerstag, 6. April 2017

Bei meinem Barte! Vermutlich

Wie schon im letzten Blogpost beschrieben geht am Samstag unser Belebung los. Und wir haben viel vor. An allen Ecken wird Kosmetik gebraut und wie wild gebastelt. Da ich jetzt nicht so das Händchen für Chemie habe (oder für Holz .. oder für Ton .. seufz) mach ich das was ich am Besten kann: Vorlagen suchen, begeistert sein, in die Werkstatt und gehen und loslegen:

Meine Rekonstruktion eines spätmittelalterlichen Buntmetallkamm aus einer Badestube in Hildesheim, um 1300
(1) My reconstruction of a late medieval brass comb from a public bath in Hildesheim, Germany. (approx. 1300)

Montag, 3. April 2017

Spieglein, Spieglein in der Hand ...

.. wer ist die Schönste im ganzen Land? Da kann die Antwort natürlich nur: "Meine Frau!" lauten. Natürlich sind die anderen Mädels bei der IG14 auch die reinste Augenweide. So schön sind die, dass wir es uns leisten können die Saisoneröffnung, traditionell auf der wunderbaren Bachritterburg in Kanzach begangen, ganz unter das Zeichen "Schönheit und Schönheitspflege - Hygiene und Kosmetik" zu stellen:

 

Montag, 20. März 2017

Was für eine junge Jungfer ...

Es gehen einem ja so langsam die Ideen aus. Alles ist schon irgendwie gebastelt, gerwerkt oder gemacht worden. Da trifft es sich dann gut wenn man eine Tochter hat die (historisch gesehen) langsam aber sicher ins vermittlungsfähige Alter kommt.

Und da mit dem zunehmenden Alter bei meinem Mädchen auch die Putzsucht ein wenig erwacht (Gott sei Dank NUR historisch, privat rennt sie rum wie ihr Vater) war es an der Zeit der "Jungfer" ein jungferliches Geschenk zu machen. Weil aber (historische) gutsituierte Jungmänner grad so knapp sind und das Interesse des Töchterleins nicht gerade für eine baldige Verlobung spricht (es sei denn mit Gerald von Riva oder Jacob Frye) dacht' ich mir ich mach ihr ein klassisches, gotisches Jungfrauensymbol: ein Schapel

Detail eines Buntmetallschapels, mit Blumendekor auf einem punzierten Messingreifen
(1) Detail of a brass circlet with flowers on a band with punched decoration

Samstag, 25. Februar 2017

Zmerschad

Heute beginnen wir unseren Artikel mit einem kleinen Ausflug in den Wiener Dialekt. "Zmerschad". Ich denke das kommt Lautmalerisch hin. "Zmerschad" nennt man in Wien einen Zustand in dem ein Objekt in viele kleine Teil zerbrochen oder zerschlagen wurde.

Warum ich euch damit belästige? Nun einerseits weil durch den hochdeutschen Einfluss des Fernsehens, der Musik und der Computerspiele meine eigenen Kinder (Gschroppen) gar nicht mehr in der Lage sind so wunderbare Wörter wie "Heislbesn" im Kopf (Bluza) zu behalten ... und andererseits weil ich persönlich glaube der Begriff "zmerschad" kommt über den Umweg "zermerschert" vom eigentlichen "zermörsert". Und da wollen wir hin: Mörser!

(Jetzt seh ich die Spätgotiker jubeln und ihre Pulverflaschen aus dem Schrank holen, aber .. tut leid, kein BummBummSchießenundsoLaut heute)

Rekonstruktion eines Steinmörsers aus dem Spätmittelalter nach ungarischen und englischen Quellen, Waldviertler Granit
Reconstruction of a late-medieval stone mortar by Chris Stein, form and size after sources from Hungary and England

Montag, 13. Februar 2017

The Bony Lady

Hargh und immer Wasser unter dem Kiel, ihr Bugschweine! Ich mach ab jetzt "Piraten"! Oder ... eher nicht. "Bony Lady" ist daher nicht der freibeuterische Name einer schnuckeligen Brig mit der ich durch die Karibik schippere sondern (mal wieder) ein Hinweis. Auf (mal wieder) ein Messer! Und damit ist dann auch schon die "Katze aus dem Sack" und es kann mit einem Bild losgehen:

Rekonstruktion eines spätmittelalterliches Essmessers mit figürlichem Griff
(1) Reconstruction of a late medival eating knive with carved handle

Freitag, 10. Februar 2017

Speck!

Ich bin ja einer der Vertreter der männlichen Menschheit die Speck als Gewürzmittel betrachten. Man kann ja schließlich praktisch alles essen wenn es nur in Speck gewickelt ist.

Ich bin aber auch Geschichtsdarsteller und jetzt, zu einer Jahreszeit wo frisches Fleisch und Gemüse für den mittelalterlichen Menschen unerreichbar war, ist eine Sache mir bei jeder Küchenplanung ein Anliegen: Linsen .. mit Speck!
Die getrocknet sehr gut lagerbaren Hülsenfrüchte lassen sich mit dem im Rauch haltbar gemachten Schweinespeck zu einem belegbaren, saisonal passenden Eintopfgericht verarbeiten.

Und damit kommen wir auch auf das heutige Thema zu sprechen, denn eben den erwähnten Speck muss man ja irgendwie in den ebenso erwähnten Rauch hängen. Seien es nun die Balken eines Rauchhauses oder der Abzug einer Feuerstelle, man kann es nur mit Richter Lynch sagen: Hängt ihn!


Und da wir gerade mal wieder in der IG14-Schmiede zu Gange waren und nach Herzerl-Punzen, hellenistischen Fleischgabeln, Gürtlermeisseln und altersresistenten Schürhaken noch Zeit war ... entstand obiger Fleischhaken nach einem Fund aus York.

Nun ist so ein Haken auf den ersten Blick ja kein ungeheuer komplexes Stück, ich bin trotzdem relativ stolz drauf da er sehr schön mittig abgeschrotet ist. Auch die Symmetrie der beiden Haken hab ich schön erwischt.


Auf der Gegenseite hat der Räucherhaken dann eine geschmiedete Öse. Da kommt eine Kordel durch damit man das Teil in den Rauch hängen kann. Räucherhaken gibt es auch mit einer Rückseite mit Einschlagdorn, aber da müsst ich das Ding ja in jedem Museumsdorf oder auf jeder Burg irgendwo in den Rauchfang hämmern. Ich denke nicht, dass die Betreiber da große Freude haben werden.

Ein Haken wie dieser liegt auch aus einer Grabung aus Groitsch ("Tric-Trac, Trense, Treichel", Christof Kraukopf) vor. Dort ist aber die Öse deutlich größer, möglicherweise haben wir also dabei  einen Fleischhaken vor uns:


Jedenfalls freu ich mich schon auf den Saisonstart, die wunderbare Bachritterburg Kanzach und natürlich ... den Speck im Rauch!
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The IG14 forge did some more work recently. One of the new pieces is this smoking hook after a finding from York. A very similiar pice was found in Germany (Castle Groitsch) shown directly above.

With hooks like these meat could be hung into the smoke of chimneys and above fire places for conservation.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Menschen genannt Romaniker gehen das Messer

Viele fragen sich wohl: Was ist mit Messern? Warum keine Messer mehr? Wo bleiben die? Was stimmt nicht mit ihm? Oder man fragt sich: Wovon redet der da? Nun, ich mag Messer ... und Messermachen!

Und wahrlich, lange ist es her (jedenfalls für meine Verhältnisse ) dass ich messermäßig was gemacht habe. Doch das Warten hat eine Ende:

Für die Living History-Kollegin und begnadete Puppenmacherin Tania hab ich mir 3 romanische Messer abgerungen:


Die beiden kleinen Essmesser haben einfache Plättchentechnik in Messing und Leder, Griffe aus Buchsbaumastholz und Blätter mit eingezogenen Rücken, einmal recht abrupt (1) und einmal sanfter geschwungen (2).

(1)

(2)

Schwieriger war das gewünschte Küchenmesser, denn da konnte ich praktisch keine Quellen finden. Daher hab ich mich an den größeren Exemplaren aus Schleswig orientiert und eine schwere Klinge mit geknicktem Rücken gewählt. Aus hygienischen Gründen ist die Schulterplatte hier aus Horn und nicht aus Buntmetall (Grünspangefahr). Das Heft ist wieder aus Buchsbaum.


Somit kann ich der 12.Jahrhundert-Fraktion nur mehr eines wünschen: Mahlzeit!


Abstract for our english speaking visitors:

You may ask: Knives? Why does he not do knives anymore? Were are they? What's wrong? Or you may simply say: What the hell is this guy talking about? What Knives?

You should know: I love knives. And I love making them!

So I did a set of knives for Living-History-colleague (and fabulous doll maker) Tania. Two simple eating knives with brassplates for decoration, boxwood handles and typical 12th century blades (1) + (2)plus a heavy kitchen knife with a plate decoration made from black horn.
Since 12th century kitchen knifes are very seldom depicted I oriented the style of the blade on the bigger examples from the findings in Schleswig.

Mittwoch, 1. Februar 2017

Mit Volldampf zum Wohlstand!

Ich arbeite ja jetzt schon des längeren an einer neuen Stufe der Darstellung, dem Zechmeister oder eventuell sogar Erbbürger. Und weil so ein Guter ja auch was zu repräsentieren hat muss ein prachtvoller Gürtel her! Vor allem wenn es Zechmeister der Gürtler wird .. beim Zechmeister der Messerer kann aber was Protziges auch nicht schaden.

Während mir der passende Rock immer noch fehlt ist das Zubehör schon richtig gut auf dem Weg: Hut (und noch ein Hut, beide werden noch gebloggt), Baselard, Gürteltasche, Gewandschließen, Knöpfe nach Wr.Neustädter Fund, Schlüpfschuhe aus feinem Ziegenleder .. alles schon bereit! Natürlich nicht ohne Hilfe und da gibt es wie in der Oscar-Rede natürlich vielen zu danken: dem Dirk, der Heike, der Steffi, dem Tobias und dem unermüdlichen Karl. Und natürlich der Agnes die mein Werk beim letzten Basteltreffen in Rekordzeit während einer gemütlichen Plauderei so im Vorbeisitzen vollendet hat:

Gürtel aus rotem Leder, mit gelber Seide gefüttert. Beschläge allesamt aus Messing vergoldet, die Bleche sind graviert.
(1) Civic belt made from red leather with yellow silk lining. All metal parts are gilded and some of them were engraved

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Donnerstag, 26. Januar 2017

Buntes Schwarz

Kann sich noch wer an mein buntes Messer erinnern? Nein? Echt nicht? Na kommt schon .. das da? Na eben! Für das gut Stück gab es dann ja auch recht bald eine Messerscheide. Und dann hielt ich das Projekt für abgeschlossen. Allerdings hatten begeisterte Besucher und zuletzt auch mein Altersweitsichtigkeit geplagtes Ich einige Problem die schöne Ledergravur auf dem feschen Schwarz der Scheide zu erkennen.

Kurz und gut: Es war mir zu schlicht und ich hatte grad Zeit (während bei der Doppelscheide der Leim trocknete) und daher hab ich zum Pinsel gegriffen:


Und da das Messer ja schon recht bunt war hab ich auch bei der Scheidenbemalung nicht mit den Farbe gespart, vorwiegend Rot und Gelbtöne kamen da zur Anwendung:


Die winzigen Drachen in Schwarz auf schwarzen Grund zu bemalen stellte sich als Herausforderung dar, ist doch die ganze Messerscheide grad mal so dick wie mein Zeigefinger. Und meine Beine sind grau und meine Augen alt und krumm.

Trotzdem habe ich das (wie ich vor Eigenlob müffelnd gerade finde) ganz ordentlich hinbekommen. Das ganze Set hat jetzt etwas Edles. Understatement war ja nicht so die Sache in der Gotik:


Auch die Rückseite hat etwas Farbe abbekommen, aber natürlich der "Gotischen Schauseitentheorie" entsprechend in abgespeckter Form:


Mehr gibt es eigentlich auch gerade nicht zu sagen. Ich bin also fertig. Und lass die Bilder für sich sprechen.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Eine Doppelhaushälfte für jeden!

Was vielleicht so klingt als würde es den Wohnsituationswunsch einer 4-köpfigen Familie mit einer pubertierenden 14-jährigen und ihren 8-jähriger Schwester beschreiben ist in Wahrheit (meine Mädels sind nämlich ur lieb, haben sich ur lieb und ich hab sie ur lieb ... meistens jedenfalls) eine etwas hatscherte Überleitung zu einem (und darauf bin ja fast stolz) lange nicht mehr angesprochenen Thema. Messer! (und ja, meine Augen leuchten wenn ich das schreibe)

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Großes Allzweckmesser nach Schweizer Fund und kleines Essmesser. Beide in Plättchentechnik mit Durchgangsangel
(1) A big dagger knife after findings from Switzerland and a small eating knife, both handels made of wood and brass

Montag, 23. Januar 2017

Sich mit fremden Federn schmücken ...

... gehört im 14.Jahrhundert zwar eher zu den Ausnahmen, aber es ist schon sehr fesch. Über Federchen am Hut habe ich hier und hier schon ausführlicher geschrieben. Allerdings haben meine Betrachtungen seitdem noch ein paar Korrekturen erfahren. Deshalb geht es heute (schon wieder) um Hutfederm. Aber nicht um Errol Flynn. Echt nicht!

Sieht man sich die Bilder an, so erkennt man deutlich, dass auf den meisten davon recht lange,  bauschige Federn zu sehen sind.

Hutfedern aus Handschriften der des 14.Jahrhunderts (Venedig 1370, links und ganz links, Schweiz 1330, Neapel 1330)
(1) Feathers on hats (14th century). Left half from Venice (1370) then Switzerland (1330) and Naples (1330)

Die Federart zu identifizieren gelingt einem mit Hilfe dieser Bilder aber nicht. Ein Blick nach übermorgen und in die nicht all zu ferne Zukunft ist da allerdings etwas deutlicher:

Üppigere Hutfedern aus der Kunst des 14.Jahrhunderts (Österreich 1355, links, Frankreich 1400 und Norditalien 1380)
(2) More splendid feathers on hats. Left half from Austria (1355) then France (1400) and Northern Italy (1380)

Mittwoch, 18. Januar 2017

Na endlich!

.. werden manche vielleicht jetzt sagen. Andere werden sagen: "Wie bitte" oder einfach nur: "Häh??".

Jedenfalls mach ich jetzt meine Ankündigung war und poste unser allererstes Schmiedeprodukt auch hier im Blog:

Handgeschmiedete Sohleneisen nach einem Fund aus Schleswig
(1) Hand-forged crampons after a finding from Schleswig, Germany

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Wer anderen Löcher stanzt ....

... hat Locheisen geschmiedet. Und hey, wir sind ziemlich stolz darauf. Es war ein wenig Rumgetüftel notwendig bis wir von der eher "wilden" Tülle des Fleischhakens auf die neue Methode gekommen sind, aber der Karl hat sich da als Naturtalent erwiesen (und das bei einem Wendeschuhmacher).

Jedenfalls sind Locheisen für Wendeschuhmacher ein recht wichtiges Utensil und es war mehr als Zeit da mal was anzugehen:

Handgeschmiedete Locheisen für die mittelalterlich Lederverarbeitung nach einer Vorlage aus Schleswig
(1) Hand forged punches for the medieval leath worker (after a finding from Schleswig, Germany)

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Montag, 16. Januar 2017

Die Sache hat doch einen Haken ...

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Kurz gesagt: Die IG14 schmiedet jetzt! Naja, sie versucht es. Eine Schmiede aufzutreiben war noch die geringste Kleinigkeit, die ist im Nebenhaus. Aber das Schmieden an sich, hmm .. wir hatten ja keine Ahnung von Irgendwas .. das haben wir auch jetzt nicht, aber immerhin arbeiten wir.

Unser erstes Projekt waren Sohleneisen für Eis und Schnee. Die sind aber eher simpel gewesen und waren mir bisher keinen Blogeintrag wert. Kommt vielleicht noch.

Was ich aber unbedingt herzeigen möchte war unser nächster "Erstversuch". Dazu muss ich sagen, dass Schmiedekundige jetzt besser ganz stark sind, denn wir standen das erste mal an Amboss und haben da sicher den einen oder anderen Bock geschossen. Dessen Fleisch können wir dann ja kochen und aus dem Topf fischen ... mit dem neuen Fleischhaken!


Montag, 9. Januar 2017

Gurtpflicht

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Wenn der wahre A-Pabst ("b" ist wichtig!) mit seinem Ochsenkarren auf den Märchenmarkt von Hinterdreischlapfenbaumkirchen rattert muss er gemäß der österreichischen Verkehrsordnung angeschnallt sein!

- Ende des Beitrags

Nein, so leicht mach ich es euch nicht! Ein bisserl mehr Lesen muss schon sein. Und Bilder schauen natürlich. Bilder müssen immer sein! Allerdings nicht von Bäbsten ("Doppel-B" ist sicherer) oder Holzfahrzeugen mit Wiederkäuerantrieb, sondern von meiner letzten "Konzeptstudie", dem Optimieren der Bruochenschnürung.

Dazu müssen wir hier einige Aspekte festhalten die, und das ist das Schöne, zahnradartig in einander greifen. Aber zuerst mal ein Bild .. sonst zappt ihr mir noch weg bevor es spannend wird.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Hoppala.....

Nur kurz zur Info: es gibt leider ein Problem mit den Fotos unserer älteren Beiträge. Dieses Problem ist uns bereits bekannt und wir tüfteln gerade an einer Lösung! Es tut uns leid, dass die Beiträge dadurch nun ein bisschen weniger interessant sind, hoffen aber, dass ihr trotzdem immer wieder vorbeischaut! Die aktuellen und auch die künftigen Beiträge sollten problemlos sichtbar sein!