Ich hatte schon wieder eine wundervolle Erfahrung. Mein erstes Mal! Es war schön, auch wenn ich ein wenig nervös war. Aber ich gewann an Sicherheit als ich dann feststellte, wie hart und fest, wie glatt und zart geädert ... hmm, kingt irgendwie komisch! Na egal.
Es geht natürlich, wie man schon der Einleitung entnehmen kann, ums Messermachen. Da hatte ich nämlich eine Erleuchtung und dazu muss ich ein wenig ausholen.
Ich habe ja schon ein paar Messer gebaut und die meisten davon in Plättchentechnik. Einträge dazu lassen sich auf diesem Blog über die Suche leicht finden. Dabei habe ich meistens historisch lokale Hölzer eingesetzt, vorwiegend Buche und gelegentlich auch Nußbaum oder Kirsche. Das in den Londonfunden dominierende Buchsbaumholz hab ich bisher immer außer Acht gelassen. War ein Fehler, wie ich jetzt weiß.
Für eines meiner einfachen Messer, welches ich noch am Wochende als Klaubholzsammler trug hatte ich damals Nußbaumwurzelholz gewählt, weil mich die Maserung faszinierte und es gerade verfügbar war. Für das Messer eines einfachen Mannes schien es mir aber nicht das Richtige.
Also hab ich den Griff jetzt wieder entfernt und wollte ihn durch etwas Schlichteres ersetzen und da diesmal Buchsbaumholz herumlag und ich seine Verwendung aus den diversen Fundberichten kannte, wollte ich es mal damit versuchen. Was für ein Erlebnis!
Buchsbaum ist ein recht hartes Holz und sehr dichtes, lässt sich aber gut mit Raspel und Feile bearbeiten. Das absolut Fantastische daran ist aber, das es sich praktisch auf Hochglanz polieren lässt! Es ist so kurzfaserig, dass es sich mehr wie Rindsknochen als wie Holz verhält und nach dem Schleifen und Polieren ist es jetzt so glatt, dass es fast einem modernen Kunststoff ähnelt. Beim Polieren kommt dann auch die haarfeine, zarte maserung so richtig zur Geltung. Ein ideales Material für verschiedenste Kunstgegenstände aus Holz und mit Sicherheit von jetzt an das Mittel meiner Wahl bei Messergriffen! Lange lebe der Buchsbaum! Hussa!