Dienstag, 16. September 2014

Warum so grob?


Warum so grob?  Nein, das ist nicht die erste Reaktion auf mein letztes Facebook-Posting in dem unsaglichen Thread, wo mal wieder jemand in Unterkleid und Höllenfenstersucknei rumsteht und 13. Jahrhundert darstellen will.

Nein, das ist die Reaktion eines guten Freundes auf meinen letzten Dolchmesserartikel hier im Blog!

Warum also so grob? Hmm, ganz unrecht hat er ja nicht, auf den Bildern sieht die Klinge ja aus hätte sie ein auf einem Auge erblindeter Zyklop mit der schwächeren Hand geschmiedet.



Nun ging die Diskussion darüber wie glatt und gleichmäßig historische Klingen wohl waren wieder eine Zeit lang hin und her, Argument folgte auf Gegenargument, Riposte auf Gegenangriff und so weiter und so fort.

Meine Argumentation, dass es erhaltene Stück mit ähnlich groben Schmiedespuren gibt und dass die vermutlich in großen Stückzahlen produzierten Messer aus dem Ostschweizfundkomplex wahrscheinlich nicht sehr sauber gefegt waren, wurde dann doch irgendwie entkräftet. Jetzt nicht von meinem alten Kumpan (obwohl der auch sehr gute Argumente ins Feld führen konnte) sondern von mir selbst, als mir klar wurde, dass ein von einem Hufschmied in den Westalpen zusammengedengeltes Messer zwar das Richtige für einen ständig bedrohlich knurrenden, schweizerischen Schafhirten mit Halmparte ist, aber kaum das Richtige für einen Wiener Handwerksmeister.

Also noch mal ab in die Werkstatt! Etwas Feilen, etwas Schleifen und Schmirgeln und dann:


Na gut, jetzt gefällts mir auch besser! Dir auch, mein Dicker? Und danke für den Schubs in die richtige Richtung.