Es ist mal wieder IG14-Basteltreffen. Und ich hab gebastelt. Vorher. Also bevor der französische Rotwein auf den Tisch kam. Dann hab ich aufgehört. Is besser so. Hab ich bei meinem Eisenhut gesehen ...
Bloggen kann man wohl auch wenn ein konzentriertes Rekonstruieren schon schwierig geworden ist. Denk ich mir. Wenn also der folgende Text keinerlei Sinn ergibt dann bitte ich das den Franzosen und ihre Weinkultur zuzuschreiben und nicht dem euch stets zugeneigten Autor.
Was ich unter anderem gemacht habe, war meinen Hut umzubauen. Warum? Genau kann ich mich da nicht erinnern im Moment! Nein, Scherz beiseite ... es liegt an der Feder. Federn, in meinem Fall, denn derzeit wohnt ja noch ein Teil Fasan und ein paar Prozent Pfau auf meinem Hut.
Wo war ich? Ach ja, bei den Federn! Die waren seitlich am Hut, so wie bei Errol Flynn, aber über den Helden meiner Kindheit hab ich andernorts ja schon geschrieben. Der alte Haudegen war ja auch so ein notorischer Falschfederträger. Da gehören die Federn nämlich nicht hin! Aber wohin gehören sie denn dann? Mal sehen ...
Federn findet man in Abbildungen leider sehr selten aber man findet sie ... siehe also hier:
Aber was ist denn da jetzt wirklich los? Irgendwie haben die ja alle die Feder am Hutgipfel sitzen. Direkt oben drauf, wie ein schlecht getarnter Handysendemast. Find ich ja im Prinzip nicht übel ... na gut, ist gelogen. Sieht komisch aus. Aber was soll man schon machen? Neben dem Tragen von Wollstrapsen unter hautengen Röcken mit Dropsknöpfen gehört auch das Blödhuttragen zum Darstelleralltag.
Also hab ich mir einen Punkt auf meinem Hut markiert der mir als am wenigsten unästhetisch schien und der Lage der Feder auf dem neapolitanischen Bild entsprach. Dort habe ich vorsichtig mit der Ahle ein Loch in den Filz gedrängt, die Pfauenfederkiele mit dem Messer angespitzt und in den Hut geschoben. Danach hab ich nur noch eine kleine Wicklung aus goldgelber Seide über die Federn gelegt und das Ganze zur Sicherheit mit eben diesem Seidenfaden an den Filz des Hutes genäht. (siehe Detailbild ganz oben)
Tja, und dann kam das erste Aufsetzen .. und wie erwartet sah das Ergebnis spektakulär dämlich aus. Teletubbieartig blöd. Anfangs jedenfalls. Mittlerweile finde ich ... es sieht einfach nur eigenartig aus. Und eigenartig ist nicht ganz schlecht. Nur eigenartig.
Irgendwie hoffe ich ja, dass es wie bei vielen gotischen Sachen ist, man muss sie sich schönschauen. Deshalb, und weil es so .... sehenswert (?) ist, noch ein Foto:
Damit bin ich für heute auch schon mal wieder fertig und plane die nächste Hutbefiederung. Falls es noch Fragen gibt: Ihr erreicht mich unter 1340 kHz!
UPDATE 27.3.2017
Gestern wars sonnig. Da treibt es den typischen narzistischen Geschichtsangeber natürlich nach draußen um endlich Fotos der über den trüben Winter gefertigten Ausrüstung zu machen. In meinem Fall war das ein Update meines Hutes:
Über die Feder die ich ergänzt habe, habe ich auch schon geschrieben. Mittlerweile hat das Straußenutensil allerdings noch eine 3 wöchige Kaltfärbungsphase hinter sich und ist jetzt so gelb wie ich sie wollte:
Jetzt passt sie farblich wunderbar zu meinem Gelb-Grünen Gugel-Rock.Hosen-Ensemble, man gönnt sich ja sonst nix. Alles in allem passt die Optik jetzt deutlich besser zu den Bildquellen.
Abstract for our english speaking visitors:
Today I want to present the historical way of wearing feathers in the first half of the 14th century. The typical method shown on period artwork seems to be a placement directly on top of the hat.
Therefore I made a small hole into the felt (with an awl), cutted the quills to a point and sticked them into the hat. For fixation I winded some yellow silk around the quills and sew them to the hat (see picture on top of the article).
The only thing left to do: Get used to look like the fifth Teletubby!
Was ich unter anderem gemacht habe, war meinen Hut umzubauen. Warum? Genau kann ich mich da nicht erinnern im Moment! Nein, Scherz beiseite ... es liegt an der Feder. Federn, in meinem Fall, denn derzeit wohnt ja noch ein Teil Fasan und ein paar Prozent Pfau auf meinem Hut.
Wo war ich? Ach ja, bei den Federn! Die waren seitlich am Hut, so wie bei Errol Flynn, aber über den Helden meiner Kindheit hab ich andernorts ja schon geschrieben. Der alte Haudegen war ja auch so ein notorischer Falschfederträger. Da gehören die Federn nämlich nicht hin! Aber wohin gehören sie denn dann? Mal sehen ...
Federn findet man in Abbildungen leider sehr selten aber man findet sie ... siehe also hier:
Also hab ich mir einen Punkt auf meinem Hut markiert der mir als am wenigsten unästhetisch schien und der Lage der Feder auf dem neapolitanischen Bild entsprach. Dort habe ich vorsichtig mit der Ahle ein Loch in den Filz gedrängt, die Pfauenfederkiele mit dem Messer angespitzt und in den Hut geschoben. Danach hab ich nur noch eine kleine Wicklung aus goldgelber Seide über die Federn gelegt und das Ganze zur Sicherheit mit eben diesem Seidenfaden an den Filz des Hutes genäht. (siehe Detailbild ganz oben)
Tja, und dann kam das erste Aufsetzen .. und wie erwartet sah das Ergebnis spektakulär dämlich aus. Teletubbieartig blöd. Anfangs jedenfalls. Mittlerweile finde ich ... es sieht einfach nur eigenartig aus. Und eigenartig ist nicht ganz schlecht. Nur eigenartig.
Wie man am Gesichtsausdruck erkennt empfange ich gerade Mittelwelle Me and my Teletubby hat |
Damit bin ich für heute auch schon mal wieder fertig und plane die nächste Hutbefiederung. Falls es noch Fragen gibt: Ihr erreicht mich unter 1340 kHz!
Gestern wars sonnig. Da treibt es den typischen narzistischen Geschichtsangeber natürlich nach draußen um endlich Fotos der über den trüben Winter gefertigten Ausrüstung zu machen. In meinem Fall war das ein Update meines Hutes:
Jetzt passt sie farblich wunderbar zu meinem Gelb-Grünen Gugel-Rock.Hosen-Ensemble, man gönnt sich ja sonst nix. Alles in allem passt die Optik jetzt deutlich besser zu den Bildquellen.
Abstract for our english speaking visitors:
Today I want to present the historical way of wearing feathers in the first half of the 14th century. The typical method shown on period artwork seems to be a placement directly on top of the hat.
Therefore I made a small hole into the felt (with an awl), cutted the quills to a point and sticked them into the hat. For fixation I winded some yellow silk around the quills and sew them to the hat (see picture on top of the article).
The only thing left to do: Get used to look like the fifth Teletubby!