Donnerstag, 31. Mai 2012

Ankündigung - Hartberger Zeitreise

Heute mal eine kleine Veranstaltungsankündigung.
Im September werde ich an der Hartberger Zeitreise teilnehmen. Dort mal ausnahmsweise als romanischer Darsteller in der 12.Jhdt.-Szenerie.

Da diese Veranstaltung mit ihrem Anspruch und dem was sie in Aussicht stellt in Österreich etwas bisher Einzigartiges darstellt, möchte ich sie meinen geneigten Lesern besonders ans Herz legen.



Am 15. und 16. Sept. findet in Hartberg, Oststmk., die ''HARTBERGER ZEITREISE'' statt.
Die historisch, museale Veranstaltung im idyllischen Schlosspark Hartbergs wird die jahrtausende alte Geschichte der Region zum Thema haben.

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Schon seit der Jungsteinzeit besiedelt gab es oberhalb Hartbergs, auf dem Ringkogel, eine bedeutende Ringwallsiedlung, deren Überreste (Wall und Graben) heute noch sichtbar sind. Während der Zeit des Königreichs Norikum waren hier Kelten ansässig.
Nach der Annexion Norikums durch das römische Imperium ließen sich römische Großgrundbesitzer in der Gegend nieder, wovon die Überreste wiederentdeckter Grabbauten und vor allem eine, im Grundriss vollständig erhaltene, Villa rustica, ein römischer Gutshof, Zeugnis ablegen.
Die Stadt Hartberg selbst wurde im frühen 12. Jhdt. vom Markgrafen von Steyr als Pfalz gegründet und gewann rasch an Bedeutung. Bis zur Ablöse durch Graz war Hartberg der Hauptort der Steiermark und sogar als Bischofssitz im Gespräch. Stadtrecht und Mautprivilegien belegen den Aufschwung, aber immer wieder waren Stadt und Umland auch Ziel von Angriffen. Ungarn, Haiducken, Kuruzzen und Türken (daher ,,Kruzitürken'') und auch der bekannte Ritter Andreas Baumkircher plünderten und brandschatzten die Region.
Auch später noch gab es schwere Zeiten. So war während der Herrschaft Napoleons eine französische Garnison in der, heute noch stehenden, Platzkaserne einquartiert.
Nichtsdestotrotz blieben in Hartberg und Umgebung viel historische Bausubstanz und Sehenswürdigkeiten erhalten und legen zusammen mit zahlreichen archäologischen Funden und Dokumenten beredtes Zeugnis von einer bewegten Geschichte ab. 

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Diese Geschichte wird den Besuchern von einigen der besten Living History/Reenactment Gruppen Österreichs und Ungarns präsentiert, die dem Publikum einen, im wahrsten Wortsinn, lebendigen und sicher äußerst interessanten und spannenden Einblick in das Leben in früherer Zeit geben werden.

Unter anderem dabei:
- Boii Pannonia
- Gentes Danubii

- Bethlen Gábor Hajdúi

Programm:
Vergangene Epochen - präsentiert von den besten historischen Gruppen• Kleidung • Werkzeug • Waffen • Schmuck • Hausrat • Handwerksvorführungen (Plattner, Buchmalerei, Bronzegießer, Pflanzenfärbung, Töpferei,...) • Musik, Markt, Speis & Trank und noch mehr werden das Programm abrunden
  
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 Einlass nur in Zivil, d.h. Kleidung des 21. Jh.!

Eintritt:
Erwachsene: 12 €
Kinder & Jugendliche: 6€
Sa. 15. Sept., 9-18 Uhr
So. 16. Sept., 9-17 Uhr

Mittwoch, 30. Mai 2012

EINSTEIGER II - Was brauch' ich ?

Was braucht man jetzt eigentlich für eine ernsthafte Geschichtsdarstellung ?

Klarerweise zuerst mal ein Trinkhorn und mindestens 3 Blankwaffen variabler Länge. Oder doch nicht ?

Was man wirklich braucht, ist fürs Erste mal gar nicht so leicht aufzulisten, obwohl ... da wäre mal das Wichtigste, ein ernsthaftes Interesse an Geschichte !
Ein gesundes Maß an Willen zur Weiterbildung ist auch nötig, gepaart mit Leselust und der nötigen Hartnäckigkeit auch mal ein paar Tage nach einem bestimmten Bild oder Beleg zu suchen.
Dann wäre da die Geduld, gerade bei längeren Projekten unverzichtbar, und noch die Bereitschaft sich selbst und sein Wirken und Werken ständig zu hinterfragen.
Ebenso sollte man bereit sein, selbst liebstgewonnene Ausstattung oder Vorstellungen jederzeit über Bord zu werfen, immer wieder stößt man gleich nach der Fertigstellung eines Stückes gleich mal auf einen widersprechenden Beleg.
Dazu kommen dann noch ein gewisses Maß an gezügelter Phantasie, genug um fundierte Interpretationen und Rekonstruktionen hinzukriegen ohne geistig  in der Welt der Märchen und Abenteuer zu verschwinden. Handwerkliches Geschick ist auch ganz praktisch, immer wieder wird man für seine Rekonstruktion selbst Hand anlegen wollen oder müssen.
Aber auch die berühmten 2 linken Hände sind in der Darstellerszene natürlich willkommen, man kann fehlendes Geschick auch gut mit anderen nützlichen Eigenschaften wie Recherchekunst, Belesenheit oder sozialen Talenten substituieren.

Vermutlich ließe sich dieser Text noch eine ganze Weile fortsetzen, aber bevor wir uns völlig in philosophischen Betrachtungen verlieren, zurück zu Handfestem !

Was brauche ich denn um die eigene Person optisch aus dem 21. Jahrhundert zu holen und ins Jahr 1340 zu bringen ?

Wir gehen wie schon in EINSTEIGER - Auf in die Hochgotik ! erwähnt einmal von den einfachen, städtischen Ständen des Diensthandwerks oder einer niederen Handwerksdarstellung aus und kommen zu Folgendem:



Für den Mann minimal benötigte Ausstattung, in kursiv der mittelhochdeutsche Begriff:

- bruoch 
eine knielange, leinene,  zur Unterkleidung gehörende Hose, dient auch zur Befestigung der Beinlinge
- hosen
aus Wolle bestehende Beinkleider mit integriertem Fußteil (Beinlinge), an der brouch zu befestigen
- nestel
geflochtene, gewebte oder lederne Bänder zum Verbinden von hosen und bruoch, auch mit metallenen Spitzen versehen
- pfait
das knielange, langärmlige Hemd aus Leinen, ebenfalls Teil der Unterkleidung
- kitel
knielanger, langärmliger Kittel aus Wolle, Teil der Oberbekleidung
- rieme
ein einfacher Gürtel mit Schnalle und Riemenzunge
- hût 
Kopfbedeckung aus Filz
- schuohe
wendegenähte Schuhe aus Rindsleder

 
Für die Frau würde die Minimalliste so aussehen:

- hosen
aus Wolle bestehende, knielange Beinkleider mit integriertem Fußteil (Strümpfe)
- nestel
geflochtene, gewebte oder lederne Bänder zum Binden der Strümpfe unter dem Knie
- pfait
knöchellanges, langärmliges Hemd aus Leinen, ebenfalls Teil der Unterkleidung
- kitel
knöchellanges, langärmliges Kleid aus Wolle, Teil der Oberbekleidung
- rieme
ein einfacher Gürtel mit Schnalle und Riemenzunge
- wimpel, bezel mit gebende oder rise
verschiedene Varianten eines leinenen Kopftuchs 
- nâdele
für den Schleier in Verbindung mit gebende oder rise sind einfache Nadeln zum Stecken nötig
- schuohe
wendegenähte Schuhe aus Rindsleder

Wer jetzt schon mal gern mehr Details zu den einzelnen Kleidungsstücken sucht, sei gleich mal wieder auf die Einsteigerliteraturliste verwiesen.

Zur Qualität und der Farbgebung gäbe es jetzt ebenfalls noch eine Menge zu sagen, ich will mich hier aber auch wieder kurz fassen.
Für alle mit Leinen angegebenen Kleidungsstücke ist naturfarbenes oder mild gebleichtes Leinen in Leinwandbindung die richtige Wahl, bei der Wolle entweder naturfarbenes (weiß, grau, braun) oder einfach pflanzengefärbtes (krapprot, waidblau) Wolltuch in Köperbindung. Beim Leder gilt es zu vegetabil gegerbtem Rindsleder zu greifen.

Genaueres zu den Farben und zur Pflanzenfärbung im Allgemeinen findet man, mal wieder, in schöner Ausführlichkeit bei den Wienischen Hantwercliuten 1350.

So, und wo soll man das alles her kriegen ? Nur Geduld, die Geldbörse mal beiseite gelegt und die Finger wieder über dem Bauch verschränkt, im 3.Teil der EINSTEIGER-Serie wird darauf näher eingegangen. 

Dienstag, 29. Mai 2012

EINSTEIGER - Auf in die Hochgotik !


Bildquelle: IMAREAL

So, nun möchte ich mal etwas fortsetzen und erweitern, das bei meinen Freunden, den Wienischen Hantwercliuten 1350 schon einen so schönen Anfang gefunden hat - eine Einstiegshilfe in die hochgotische Darstellung!

Inhalt dieses ersten Teils der Einstiegshilfe soll ein Überblick Grundlegendes gegeben werden, später folgen dann eine Übersicht über die nötige Kleidung und persönliche Ausrüstung sowie in weiteren Teilen Literaturtipps und Links zu den entsprechenden Recherchemöglichkeiten und natürlich eine kleine Linksammlung für die Einkaufsbegeisterten.
Außerdem werden wohl noch detaillierte Artikel zu den einzelnen Ausrüstungs- und Kleidungsstücken im Detail folgen.

Beginnen sollte der geneigte Neueinsteiger am besten mit einer einfachen Darstellung als Knecht oder Magd, bestenfalls eines Handwerksgesellen, also der einfachen Stände des 14. Jahrhunderts in der Region Wien.

Als gute Einstiegsliteratur für den allgemeinen Alltag und die Lebensumstände würde ich Kühnel, Alltag im Spätmittelalter und Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch empfehlen, beide Bücher zusammen bieten bereits eine sehr große Bandbreite und geben einen wunderbaren Überblick.

Für den geschichtlichen Abriß der Zeit um 1340 gibt es zahllose, gute Literatur, die meiste davon auch einfach in den Wiener Büchereien entlehnbar. Einfach Büchereiausweis besorgen und dann ab in die Geschichtsabteilungen für österreichische und Wiener Geschichte !

Die kostümkundliche Literaturliste für Einsteiger ist im Blog der Hantwercliute bereits vorhanden und so schön dokumentiert, daß ich den folgenden Einsteigerartikeln immer wieder darauf referenzieren werde.

Weiter kann ich einen Besuch bei der Bilddatenbank des Instituts für Realienkunde im Krems nur wärmstens empfehlen, einfach einen passenden Zeitrahmen (z.B. 1300 - 1340) eingeben, den gewünschten Begriff auswählen (z.B. Beinling) und dann einfach mal durch die Bilder blättern und die gotische Kunst genießen.

Ich hoffe einfach einmal, daß dieser kleine Schubs zum Einstieg in ein faszinierendes und ständig herausforderndes Hobby euch bald in eine Richtung bringt, wo wir uns wiederlesen oder sogar über den Weg laufen.

Weiter geht es hier dann mit "EINSTEIGER II - Was brauch ich ?" in den nächsten Tagen !

Ein Prachtstück

Im Buch "Geschichte der bildenden Kunst in Österreich - Band 2 -  GOTIK" von Günter Brucher findet sich eine wunderschöne Madonna mit Kind aus dem frühen 14. Jahrhundert (1310-1320 datiert).

Die Kalksandsteinskulptur befindet sich heute im Salesianerkloster in Wien und stammt vermutlich aus der gotischen Dominikanerkirche St. Maria Rotunda.

Die Skulptur scheint für die Wiener Steinfiguren ihrer Zeit eher atypisch zu sein.
Es wird vermutet, dass sie auf ein noch unbekanntes französisches Vorbild zurückgeht, auch eine stilistische Verwandtschaft mit einer Madonna aus dem Würzburger Dom wird in der Literatur angeführt.

Besonders schön für uns Realieninteressierte sind an der Figur einerseits die Knöpfe am Ärmel und der reich beschlagene Gürtel.
Gerade die Knopfleiste am rechten Ärmel ist für die Zeit um 1315 in Wien schon etwas sehr Bemerkenswertes, auch wenn natürlich die Vorbildfunktion französischer Mode hier nicht außer acht gelassen werden darf.

Auf jeden Fall in wunderschönes Stück Kunst, das einen baldigen Ausflug ins Salesianerkloster für mich mehr als attraktiv macht !

Bildquelle: Geschichte der Bildenden Kunst in  Österreich - Gotik

Sonntag, 27. Mai 2012

Almosenbeutel - Fortschritt

Der Almosenbeutel schreitet voran...

Ein guter Teil des Rautenmusters


Ich war nicht ganz sicher, wie ich es angehen sollte, aber das Rautengerüst geht mit der Zeit ganz schnell und ganz ohne Stickvorlage! (Und ja, einen guten Teil habe ich auch schon aufgetrennt, weil ein Zählfehler drin war...)

Mein nächster "Etappensieg" sind dann die fertigen Rauten. Dann hoffe ich auch abschätzen zu können, wieviel Garn ich noch nachbestellen muß.

Ach ja, und ich verwende - wie man sieht - einen neuzeitlichen Stickrahmen. Ich nenne zwar auch einen historischen mein eigen, aber da ist ein anderer Almosenbeutel mit Motivstickerei aufgespannt. Leider komme ich damit nicht so voran wie ich möchte, aber abnehmen wollte ich ihn auch nicht.

Samstag, 26. Mai 2012

Werdegang eines Messers


In meinem letzten Post habe ich ja voller Stolz mein neues Plättchentechnikmesser präsentiert, nun möchte ich anhand eines vorgehenden Projekts noch etwas genauer auf die bei der Griffkonstruktion verwendete Plättchentechnik eingehen.

Hier also etwas genauer die Entstehung eines einfachen Messers mit Heft aus Plättchen ...

Zuerst einmal die Klinge wie sie frisch aus Rolands Schmiede kommt, das gute Stück ist wie man sieht noch schwer verzundert und die Schulter (der Übergang zwischen Klinge und der Griffangel) ist noch nicht ausgeformt.

Klinge im Rohzustand
 
Als ersten Schritt gilt es also die Klinge zu richten und für die Montage des Hefts vorzubereiten.
Dazu habe ich die Schulter mit einer Feile ausgeformt und die Klinge an der Schleifscheibe vorgeschliffen und grob poliert.

Gerichtete Klinge mit den ersten Plättchen

 
Auf dem obigen Bild sind auch schon die Plättchen für das erste Paket zu erkennen.

Als erstes setze ich ein Messingplättchen, das Loch für die Angel wurde mit einem Trennmeissel herausgeschlagen. Die zwischen die Plättchen zu plazierenden Lederscheiben sind grob zugeschnitten und geschlitzt worden. Das Zierplättchen aus Rindsknochen wurde zuerst durchbohrt und danach habe ich mit einer Nadelfeile das entstandene Loch auf den Angelquerschnitt erweitert.

Nach dem Aufstecken der einzelnen Plättchen in der Reihenfolge Messing-Leder-Knochen-Leder-Messing folgte noch ein Lederplättchen um das Plättchenpaket zum hölzernen Heft hin abzugrenzen.

Danach wurde das hölzerne Heft auf die Angel gesteckt, dies läßt sich am leichtesten bewerkstelligen in dem man die Angel vor der Bestückung mit den Plättchen zum Glühen bringt und in das hölzerne Heft einbrennt.

Nach dem Aufsetzen des Holzgriffs setzte ich noch einmal einen Fleck Leder und zum Abschluß ein weiteres Messingplättchen und vernietete die Angel gegen das letzte Plättchen.


mit dem Abschlußplättchen vernietete Angel
 
Als Ergebnis dieser Arbeiten erhält man einen ziemlich unförmigen Block aus grob zugerichteten Plättchen, überstehendem Leder und einem rohen Holzgriff. Dieses Rohheft wird nun durch Raspeln und Feilen in die gewünschte endgültige Form gebracht.

Nach dem ich das Heft in seine endgültige Form gebracht hatte, wurden Klinge und Heft noch poliert, das geht ganz gut mit einem Lederfleck und feinem, nassem Sand.


das fertige Messer

Freitag, 25. Mai 2012

Almosenbeutel - Das Muster

Vielleicht sollte ich noch das Muster verraten?

Ziel war eine dreifärbige Zählstickerei in versetztem Gobelinstich.

Das mutmaßliche Hungertuch aus dem Kloster Wienhausen mit Szenen aus dem Marienleben (1346/1357; zu sehen auf www.bildindex.de) liefert eine Vielzahl an Musterideen! Hier seht ihr einen Ausschnitt aus diesem Tuch. Das Muster, für das wir uns entschieden haben liegt dem Gewandmuster des rechten Königs zugrunde.

Hungertuch Wienhausen; Bildquelle: www.bildindex.de


Um den Beutel farbenfroher zu gestalten haben wir die weißen, liegenden Kreuze durch blaue Kreuze ersetzt.

Musterentwurf als Stickvorlage

Mehr als ein Schneidwerkzeug

In den letzten Tagen habe ich mich an einem Messer ausgetobt.
Die Klinge hatte ich vor einiger Zeit bei Reenactors erworben und nun war endlich Zeit was daraus zu machen.

das fertige Messer

Angelehnt an ein Original aus dem späten 13.Jhdt. aus dem mittelalterlichen Fundkomplex aus London (Cowgill/de Neergaard, Knives and Scabbards) bei dem entlang des Klingenrückens mit eingravierten Buchstaben verzierte Messingscheiben eingesetzt waren, habe in der von mir reproduzierten Variante ebenfalls Messingscheiben entlang des gebogenen Klingenrückens eingesetzt und sie mit einem einfachen Blumenmuster punziert.


Detail der Klingenverzierung

Um 1340 war der Großteil der Messer noch mit Griffangeln versehen.
Auf die Angel konnten damals von einem einfachen, eingebrannten Holzgriff  bis hin zu aufwändig beschnitzten Beingriffen verschiedenste Hefte aufgeschoben werden. (zu den Begriffen siehe auch Hirschberg, Messerformen im Hochmittelalter)

Ich habe mich für einen Griff in Plättchentechnik entschieden.
Bei dieser Technik wird die Griffangel in wechselnder Folge mit Plättchen aus unterschiedlichen Materialien wie z.B. Horn, Knochen, Buntmetall oder Eisen versehen.
Zwischen die einzelnen Plättchen wird meistens Leder eingebracht um Materialunebenheiten bei den eigentlichen Plättchen auszugleichen und das abschließende Vernieten der Angel zu erleichtern.
Eine gute Beschreibung der Technik und detaillierte Begriffserklärungen finden sich in Holtmann, Untersuchung zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Messern.

In meinem Fall habe ich das eigentliche Heft aus Nussbaumwurzelholz durch ein Plättchenpaket aus Messing unterbrochen und das Heft vorne und hinten mit Plättchen aus Messing und Knochen ergänzt.


 

Griff in Plättchentechnik




Donnerstag, 24. Mai 2012

Ein neuer Almosenbeutel

So, nun ist es soweit! Ich habe das Material beisammen und das Muster ausgesucht und "stickbar" aufgearbeitet - nun kann ich mit unserem neuen Almosenbeutel beginnen. Hier zeige ich euch mal das Material, das ich verwenden werde.

Da das nun mein erstes größeres Projekt ist, verwende ich zu Beginn herkömmliches Zählleinen.
Die Stickseide kommt von The Silkmill.

Und damit es spannend wird: Anfang August soll das gute Ding fertig sein!
 

Stickseide "Kir Royal", "Almost white" und "Indigo"

Ein herzliches Willkommen !

Liebe Besucher, liebe Freunde des Mittelalters

Wie bei jedem frisch aus der Taufe gehobenen Blog muss wohl auch hier erstmal eine kurze Einleitung stehen.

Dieser Blog soll sich damit beschäftigen, was wir auf unserer Reise durch die Zeit der österreichischen Hochgotik so erfahren, erleben oder mit unseren eigenen Händen schaffen.

Die Beschäftigung mit einer historischen Epoche bringt vielerlei Dinge mit sich, die Palette des Erlebten reicht hier von dem Besuch eines "Mittelaltermarktes", auf dem kein Mittelalter zu finden ist bis zu  aufwändig rekonstruierten Gebrauchsobjekten aus der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts.

Wir haben selber schon von so manchem Blog profitiert und wollen euch einfach unsere Erlebnisse und Lieblingsstücke zeigen!

Viel Freude damit!



Emailierte Ringfibel