Mittwoch, 29. Januar 2014

Treffen sich ein Kamm und ein Schiff...


...oder so ähnlich!

Natürlich handelt es sich um einen Webkamm und um ein dazupassendes Schiffchen! Wenn man dann auch noch passendes Wollgarn hat, kann man auch schon loslegen.

Für mich war es der zweite Versuch in Sachen Kammweben und zugegebenermaßen der erste, der wirklich zum Erfolg geführt hat. Aber nun habe ich begriffen, wie ich die Spannung wählen muss, damit ich das gewünschte Ergebnis erzielen kann.

Verwendet habe ich Wollgarn der Stärke 20/4 in natur und gelb.





Ich habe für diesen Versuch lediglich ein wenig über einen Meter aufgezogen, um im Ernstfall nicht zu viel Material "vernichtet" zu haben. Beim Aufziehen selbst sollte man durchaus konzentriert arbeiten, legt man doch hier bereits das Muster fest. So gesehen war es von Vorteil, dass mein - von meinem lieben Mann gefertigter - Kamm eher schmal ist. Lediglich 9 Stäbchen aus runden Stöckchen, mit Löchern versehen.

Mit dem von mir gewählten Garn lassen sich somit Bänder von ca. 10 mm bis ca. 15 mm Maximalbreite weben - je nachdem ob man eher fest oder ein wenig lockerer webt. Auf dem folgenden Bild kann man gut die unterschiedliche Optik erkennen, die sich durch mehr oder weniger straffes Anziehen des Kettfadens bildet.


Ach ja: da es immer wieder Diskussionen gibt, ob denn Kammweberei für das Mittelalter und damit natürlich auch für das 14. Jahrhundert überhaupt belegbar sind: zumindest gibt es in Katrin Kanias "Kleidung im Mittelalter" eine Abbildung eines Webkammfragments aus Bergen vom Ende des 12. Jahrhunderts.