*ramtamtamtam* ... und so weiter. Ekelhaftes Lied. Und auch völlig egal,
weil Schleswig zwar irgendwo da oben ist, aber eben nicht an der
Nordsee. Trotzdem bring ich Schleswig irgendwie mit kalten Stränden,
eisigen Wintern und Deichen in Verbindung. Und mit Pinguinen, die aber
bekanntlich nicht oben sondern weit unten leben. Egal. Schleswig!
Aber warum Schleswig? Na weil ich einen neuen Hut brauche! Gut, nicht direkt brauche, sondern eher möchte. Einen klassischen Jagdhut aus Filz, vom Typ "Robin Hood", und grün soll er außerdem auch noch sein. Aber das hat jetzt wieder nur am Rande mit Schleswig zu tun, ich weiß gar nicht ob der Huttyp fürs 14. dort zu belegen ist. Ich schweife schon wieder ab. Also, Schleswig!
Um an meinen Hut zu kommen musste ich also ein Angebot unterbreiten das man nicht ablehnen kann, und entschloss mich ein Messer einzutauschen. Und da wären wir dann schon fast in Schleswig:
Aber warum Schleswig? Na weil ich einen neuen Hut brauche! Gut, nicht direkt brauche, sondern eher möchte. Einen klassischen Jagdhut aus Filz, vom Typ "Robin Hood", und grün soll er außerdem auch noch sein. Aber das hat jetzt wieder nur am Rande mit Schleswig zu tun, ich weiß gar nicht ob der Huttyp fürs 14. dort zu belegen ist. Ich schweife schon wieder ab. Also, Schleswig!
Um an meinen Hut zu kommen musste ich also ein Angebot unterbreiten das man nicht ablehnen kann, und entschloss mich ein Messer einzutauschen. Und da wären wir dann schon fast in Schleswig:
Das Messer das ich für meine zukünftige Hutfilzerin zu machen hatte sollte ins 13.Jahrhundert passen, eher schlicht sein und wenn möglich einen Bezug zu ihrer Heimat in Schleswig-Holstein haben.
Da kam mir eine immer noch in der Erinnerungsdatenbank meines verkümmernden Gedächtnisses abgespeicherte Randinformation ins Bewusstsein, die von einer in London gefundenen Klinge mit Schulterplatte aus Knochen kündete. Das wollt ich echt mal machen!
Da kam mir eine immer noch in der Erinnerungsdatenbank meines verkümmernden Gedächtnisses abgespeicherte Randinformation ins Bewusstsein, die von einer in London gefundenen Klinge mit Schulterplatte aus Knochen kündete. Das wollt ich echt mal machen!
Wie schon abzusehen war, ist das Anfertigen einer knöchernen Schulterplatte deutlich aufwändiger als bei Silber, Eisenblech oder Buntmetall. Dann hier kann ich das Langloch für die Angel nicht mit dem Meißel schlagen sondern musste bohren und feilen. Ist aber die Arbeit wert gewesen, das Konstrukt sieht sehr hübsch aus.
Das restliche Messer ist eher unspektakulär, die Klinge handgeschmiedet von meinem Lieblingslieferanten und das Heft aus Buchsbaum. Nur die Angel hab ich anders als sonst weder als Steckangel ausgeführt noch mit einem Endplättchen versehen. Ich hab sie gleich gesamt durchgebrannt und dann am Ende zur Griffsicherung umgebogen.
Das restliche Messer ist eher unspektakulär, die Klinge handgeschmiedet von meinem Lieblingslieferanten und das Heft aus Buchsbaum. Nur die Angel hab ich anders als sonst weder als Steckangel ausgeführt noch mit einem Endplättchen versehen. Ich hab sie gleich gesamt durchgebrannt und dann am Ende zur Griffsicherung umgebogen.
Und obwohl sich die Belege dafür keineswegs statistisch explizit dafür aussprechen erscheint mir das ganze Messer, mit der dicken Knochenplatte vorne und der Ösenangel hinten, irgendwie "nordisch" , so ein Hauch von Wikinger und Walross.
Wo jetzt aber natürlich ein deutlicher Bezug zur Herkunft der zukünftigen Besitzerin herzustellen war, war die Messerscheide. Denn mit den Schleswiger Lederfunden liegt ein ein dicker, fetter Fundkomplex (publiziert von C. Schnack) ja quasi vor der Haustür.
Der Messerscheidentypus aus Schleswig ist mal so ganz anders als meine sonstigen Arbeiten!
Und das beginnt beim Material, denn die Mehrzahl der frühen Schleswigfunde ist Caprinaeleder, während ich sonst in der Regel Kalbsleder für meine Messerscheiden verwende. Das erklärt vermutlich auch die nahezu komplette Zierlosigkeit der Scheiden, denn Ziegenleder eignet sich nur sehr schlecht für Präge- oder Ritztechniken.
Die nächste gewaltige Änderung besteht im Nahtverlauf, denn anders als z.B. bei den Scheiden aus London oder Konstanz verläuft die Naht hier nicht am Rücken der Scheide sondern seitlich.
Auch die Aufhängung ist hier nicht rückseitig sondern durch einen um den Scheidenmund laufenden Lederriemen gelöst.
Und schließlich, ganz unverziert wollten wohl auch die alten Schleswiger nicht herumlaufen, ist der "Zipfel"dekor ein typisches Schleswiger Element. Den hab ich nach dem Nähen der Scheide mit einem scharfen Messer einfach ausgeschnitten.
Und das wars dann auch, mein Ausflug in den hohen Norden neigt sich dem Ende zu, aber wenn ich schon mal da bin ... ein Schleswig Scheide mit Lederbandnaht würde ich schon noch gerne machen !
Davon aber mehr "wenn wir uns wiedersehen. Denn ihr müsst unbedingt gucken wie's weitergeht"
Und das beginnt beim Material, denn die Mehrzahl der frühen Schleswigfunde ist Caprinaeleder, während ich sonst in der Regel Kalbsleder für meine Messerscheiden verwende. Das erklärt vermutlich auch die nahezu komplette Zierlosigkeit der Scheiden, denn Ziegenleder eignet sich nur sehr schlecht für Präge- oder Ritztechniken.
Die nächste gewaltige Änderung besteht im Nahtverlauf, denn anders als z.B. bei den Scheiden aus London oder Konstanz verläuft die Naht hier nicht am Rücken der Scheide sondern seitlich.
Auch die Aufhängung ist hier nicht rückseitig sondern durch einen um den Scheidenmund laufenden Lederriemen gelöst.
Und schließlich, ganz unverziert wollten wohl auch die alten Schleswiger nicht herumlaufen, ist der "Zipfel"dekor ein typisches Schleswiger Element. Den hab ich nach dem Nähen der Scheide mit einem scharfen Messer einfach ausgeschnitten.
Und das wars dann auch, mein Ausflug in den hohen Norden neigt sich dem Ende zu, aber wenn ich schon mal da bin ... ein Schleswig Scheide mit Lederbandnaht würde ich schon noch gerne machen !
Davon aber mehr "wenn wir uns wiedersehen. Denn ihr müsst unbedingt gucken wie's weitergeht"