Freitag, 8. Juni 2012

Eine passende Messerscheide .. der Abschluss

Kommen wir also zu den abschließenden Schritten auf dem Weg zum gewünschten Scheidenmodell.

Bei den Funden, die man in Varberg (Schweden) im Zusammenhang mit dem "Bocksten-Mann" machte, war auch eine besondere Messerscheide. Das Modell das der Bocksten-Mann trug, besaß eine Art Verschlusskappe, die man auf das Heft schieben konnte. Der Zweck dieser Kappe kann nur vermutet werden, Möglichkeiten wäre eine Schutzfunktion vor Regen oder um des Messerheft vor Beschädigung zu schützen. So eine Kappe wollte ich bei meiner neuen Scheide auch machen !

Das mir zur Verfügung stehende Bildmaterial des Fundguts ist leider sehr schlecht, die genaue Konstruktion des Heftkappe ist dort nicht zu erkennen. Da ich jedoch die Scheide mit geometrisch, floralen Muster verziert habe, beschloss ich dieses Mustern auch auf der Kappe fortzusetzen. 

Einprägen der Musterfortsetzung

Nach dem Einprägen des Muster habe ich die Löcher zum Vernähen mit der Ahle vorgestochen.
Für die Längsnaht habe ich mich genau wie bei der eigentlichen Scheidecfür eine außen liegende Naht in einfachem Heftstich entschieden.

Fertig längsvernähte Heftkappe

Für den oberen Abschluss der Kappe habe ich mich hingegen für eine "sauberere" Nahtvariante entschieden und einen Stich gewählt, bei dem der Faden auf der Narbenseite ins Leder führt und auf der Schnittkante wieder austritt. Dadurch wird die Kappe von oben sauberer Aussehen und schließlich ist die Ansicht von oben genau das, was ich immer vor mir haben werde wenn ich runter auf mein am Gürtel hängendes Messer schaue ;-).

Nahtverlauf an der Oberseite der Kappe

Nachdem die Naht geschlossen war, habe ich die fertige Kappe noch etwas befeuchtet, auf einen Holzstiel geschoben und in Form geklopft. Auch die Rückennaht wurde nochmal flachgehämmert.

Die fertige Kappe

Alles was nun noch fehlte, war der Aufhängungsriemen, der einerseits die Messerscheide mit der Kappe verbinden und andererseits eine Befestigungsmöglichkeit der Scheide an den Gürtel besorgen sollt. Dafür habe ich mit der Ahle entsprechende Löcher in die Kappe und Scheide gestochen und den verbindenden Lederriemen eingefädelt.


 Danach waren alle Arbeiten erledigt, die Scheide wurde mit Rindertalg noch etwas eingefettet und mit einem Leinentuch poliert. Zum Abschluss nun das Endergebnis in einigen Bildern: