Den gestrigen Nachmittag haben wir in der "Potteria" zugebracht, einem kleinen Juwel des Töpferhandwerks in Wien. Dort kann man für eine Benutzungsgebühr die Töpferscheiben verwenden, erhält die dafür nötige Einweisung und wird mit Rat und Tat unterstützt.
Es war mein 2. Besuch dort und somit mein insgesamt dritter Töpferversuch. Langsam finde ich wirklich Gefallen am Hafnerhandwerk !
Das Zentrieren des Tons in der Mitte der Scheibe scheint das A und O zu sein, mit gut zentriertem Tonklumpen kann ich jetzt, selbst als Laie, schon historisch nah am Original befindliche Dinge herstellen.
Abgesehen vom Spaß an der Sache, ist es nett, neben Anna Axtmanns Hochklassekeramik die ich für meine Darstellung erworben habe, auch ein wenig Gebrauchskeramik zu besitzen.
Jetzt muß mir beim Mitnehmen meiner Keramik auf zweitklassige Veranstaltungen nicht mehr das Herz bluten.
Ich habe mich also gestern an ein paar Bechern versucht, und die Letzten sind schon ziemlich gut geworden.
Das Original des Abgebildeten, ein Fußbecher aus dem 14.Jhdt. (InvNr. IN MV 13.792) stammt aus dem in Wien ergrabenen Fundkomplex Wien 1, Fischerstiege 10/52 und wurde im Katalog "Keramische Bodenfunde aus Wien" publiziert.
Leider war das Buch während des Arbeitens nicht immer zur Hand und so bemerkte ich erst zu spät, daß ich auf den leicht ausladenden Rand des Originals vergessen hatte. Ärgerlich, aber andererseits ist auch diese Randform hinreichend belegbar und nachdem ich die Sachen nach dem Brennen ohnehin abholen muss, wird sich da gleich die Gelegenheit ergeben, noch ein paar Becherchen zu töpfern.
Alles in allem also ein sehr erfolgreicher und vergnüglicher Nachmittag, einen Besuch in der "Potteria" kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen !