Himmel hilf, der Titel hört sich ja wirklich wie eine schlechte, obszöne Kontaktanzeige in einem dieser Billigerotikblätter an! Hab ich mir sagen lassen, selbst hab ich so eine Zeitschrift ja noch nie gesehen. So geht es einem jedenfalls wenn man mal bloggt und nichts zu schreiben hat und dann einen weiterführenden Artikel zu dem einfallslosen Beitrag verfassen muss.
Jedenfalls, es geht um mein letztes Messer welches, und da muss ich mich selber loben, wirklich schön geworden ist. Und ein Messer braucht, wenn es kein Klappmesser ist, auch eine passende Scheide:
Als Vorlage für das Muster diente mir ein in London häufig vorgefundenes Bandgeflechtmuster. Das habe ich in das feuchte Leder eingeritzt und dann die Scheide mit Fett und etwas Ruß eingerieben.
Für die Bandaufhängung habe ich die bei den Londonmesserscheiden und auch bei einigen Funden aus Konstanz auftretende Vier-Punkt-Befestigung gewählt. Als Trägerband dient ein fingerschlaufengeflochtenes Band aus rotholzgefärbter Wolle.
Wer sich selber gerne mal an einer Messerscheide versuchen möchte, dem sei hier noch einmal meine kleine Bauanleitung ans Herz gelegt.
Mit einem Detailbild der Lederprägung verabschiede ich mich dann mal für heute .. ein weiteres kleines Messer wartet schon.
PS: Wie bei meinen Gürtel so ist es auch hier zu einigen Unsauberkeiten beim Einritzen gekommen, die einen sehr kritischen Beobachter vielleicht stören können. Tja, da kann ich nur empfehlen sich mal die Originale anzuschauen. Da fragt man sich nämlich manchmal ob Lederprägung im 14.Jahrhundert vorwiegend eine Blindensportart war.
Ich jedenfalls versuche diesen "Geist der Schlamperei" dadurch einzufangen, dass ich so wie die Handwerker damals wohl bei schlechtem Licht, mit historischen Werkzeugen und unter selbstauferlegtem Zeitdruck arbeite.
Ich jedenfalls versuche diesen "Geist der Schlamperei" dadurch einzufangen, dass ich so wie die Handwerker damals wohl bei schlechtem Licht, mit historischen Werkzeugen und unter selbstauferlegtem Zeitdruck arbeite.
In diesem Sinne
euer Fan der gotischen Schlamperei
euer Fan der gotischen Schlamperei
Niklas
PPS: Ach ja, wem das Trocknen des Leders nach dem Formen zu langsam geht, der kann die Trocknung auch gerne in der Mikrowelle beschleunigen! So wurde aus der Version 1 dieser Messerscheide nämlich etwas das wie die vertrocknete Vorhaut des Heiligen Aloisius aussah. Ist als Reliquie dann sicher was wert!
PPS: Ach ja, wem das Trocknen des Leders nach dem Formen zu langsam geht, der kann die Trocknung auch gerne in der Mikrowelle beschleunigen! So wurde aus der Version 1 dieser Messerscheide nämlich etwas das wie die vertrocknete Vorhaut des Heiligen Aloisius aussah. Ist als Reliquie dann sicher was wert!