Ich habe ehrlicherweise lange mit mir gerungen ob ich diesen Artikel schreiben soll. Warum?
Na weil es einerseits nicht fair ist nur eine angebliche "historische" Veranstaltung zu kritisieren und all die anderen Märchentreffen in Österreich (zu erkennen am "Ritter", "Fest", "Markt" oder "Spektakel"" - Etikett) außen vor zu lassen. Andererseits weil man sich als Kritiker stets einer Unmenge an blöden Anfeindungen ausgesetzt sieht die einem doch auch den Tag versauen können.
Aber das was das HGM, das Heeresgeschichtliche Museum (ich buchstabiere noch mal: M.U.S.E.U.M) letzte Woche abgeliefert hat war so unter jeder Kritik dass ich einen Tunnel graben muss um doch noch eine kritische Anmerkung dazu verfassen zu können.
Was erwartet man sich eigentlich von einem Museum? Damit sollten wir beginnen!
Ich persönlich erwarte mir eine seriöse Art der Wissensvermittlung, einen verantwortungsvollen Umgang mit wissenschaftlichen Fakten und ein gewisses Maß der Ernsthaftigkeit. Ich hoffe so weit sind wir uns einig?
Was ich dann aber am Sonntag im weitläufigen Freigelände des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (soll ich's nochmal buchstabieren?) das schlug selbst dem hartgesottenen Krautfass den Boden aus.
Man hatte eine Menge an Händlern aufgeboten, was natürlich ist, schließlich zahlen die armen Tropfe mit ihrer Standmiete schon mal die halbe Veranstaltung. Aber warum, WARUM in Dreiteufelsnamen, muss man seltsames Kunstgeschwurbel und disneyeske Polyesterkleider zum Kauf anbieten lassen? Warum Hexenshops? Warum moderne Jagdmesser verramschen wenn es auch Schmiede gibt die ihr Handwerk verstehen? Oder gibt es in Österreich keine Handwerker mehr die ihr Handwerk beherrschen? Sind die alle ausgestorben oder wollen kein Geld verdienen? Oder wären die einfach nicht bereit für die Gelegenheit ihr "Schöner Wohnen"-Gerümpel anbieten zu dürfen brav in die Kasse zu zahlen? So was aber auch!
Da muss ich mich doch fragen ob das Museum mit seinen Exponaten auch so umgeht? Sind die Panzer nur aus Leimholz und Styropor? Sind die Ausstellunsgstücke in den Vitrinen vielleicht doch auf rumänischen Flohmärkten erworben? Uniformen schon ab 1€?
Aber gut, ich habe es schon lange aufgegeben mit Shopping-Mentalität auf solche Spektakel auszurücken. Das führt ohnehin nur zur großen Enttäuschung. Aber da, am Wochenende im Heeresgeschichtlichen Museum, war selbst für einen typischen Albtraummarkt das Angebot hundeelend.
Aber eine wahres "Spektakulum" hat natürlich mehr zu bieten! Sollte man annehmen, vor allem wenn es in einer staatlich geförderten Bildungseinrichtung stattfindet. Da begann der Trauer zweite Phase aber erst richtig.
Die gebuchten Gruppen im Bereich "Mittelalter" (und nur die kann ich beurteilen) waren ein wüster Haufen an Zeiten, Orten, Moden und Mentalitäten. Historische Kleidung war mit der Lupe zu suchen und dann stets unter dem Altkleidersammlungshaufen der letzten tschechischen Märchenproduktion aufzufinden. Ähnlich käme ich mir vor wenn ich in einem Heeresgeschichtlichen Museum (so was soll es angeblich wirklich geben, natürlich nicht bei uns in Österreich) nach einer österreichischen Muskete aus dem 18.Jahrhundert suchen würde und die Vitrine unter Plastikkalaschnikows begraben wäre wie bei einer schlecht gelungenen Kunstinstallation.
Aber das Darstellergruppen jetzt nicht immer das gelbe des historischen Ei's sind, ist doch auch normal? Gibt ja auch den FC Barcelona und den Sportverein Rammersdorf und beide spielen Fußball? Das stimmt, aber die haben hoffentlich eines gemeinsam .. sie bewegen sich!
Aber das was dort, im HGM, herumhockte oder schauschlief (und es waren nicht wenige von derart großer Müdigkeit übermannt dass sie publikumswirksam hinter ihren Absperrungen für den interessierten Besucher vor sich hinschnarchten) war der uninteressanteste Haufen an Verkleidungskünstlern der mir je untergekommen ist! Haben die dafür eigentlich Geld bekommen? Oder ist alleine die Teilnahme an einem Museums-Event schon quasi im Schlaf verdienter Lohn genug? Wie wäre wohl ein Match zwischen dem FCB und den tapferen Rammersdorfern wenn kein Tormann da ist, die eine Hälfte der Spieler an der Mittellinie sitzt und die Steuerreform bespricht während Messi und Neymar in Löffelchenstellung am 16er ein Schläfchen machen? Sicher ähnlich gut und begeistert besucht wie diese Veranstaltung! Man hätte die Wiese auch mit zeltenden Erdapfelmännchen füllen können, die wären genauso einladend gewesen.
Kurz und gut es war ein echtes Trauerspiel, und eigentlich nur der Erwähnung wert weil es in musealem Umfeld stattfand. Unter der mutmaßlichen Schirmherrschaft von Kultur und Wissenschaft. Also an einem Ort wo man sich Wissen und Erbauung erhofft und nicht die Gefahr bestehen sollte sich umgehend die Schlafkrankheit zu holen.
Positiv zu erwähnen sind gewisse Einzeldarsteller, die trotz der gesichtslähmenden Stimmung in schwerer Wolle schwitzten oder mal etwas zur Hand nahmen dass nicht aus dem Fundus von "Piraten der Karibik" zu stammen schien. Und positiv war die Tatsache, dass "Gewandete" keinen Eintritt zahlten. Daher, liebe Leser, nehmen sie nächstes Jahr einfach Omas Tischdecke um die Schultern, stecken das Holzschwert in den Nietengürtel von Tante Elfie und machen sie sich auf zu "Montur und Pulverdampf 2016"!
Und wer weiß, vielleicht werden sie so sogar der bestbekleidetste Historiendarsteller des ganzen Museums .. des ganzen M.U.S.E.U.M.s? Die Wahrscheinlichkeit ist höher als sie glauben!
Na weil es einerseits nicht fair ist nur eine angebliche "historische" Veranstaltung zu kritisieren und all die anderen Märchentreffen in Österreich (zu erkennen am "Ritter", "Fest", "Markt" oder "Spektakel"" - Etikett) außen vor zu lassen. Andererseits weil man sich als Kritiker stets einer Unmenge an blöden Anfeindungen ausgesetzt sieht die einem doch auch den Tag versauen können.
Aber das was das HGM, das Heeresgeschichtliche Museum (ich buchstabiere noch mal: M.U.S.E.U.M) letzte Woche abgeliefert hat war so unter jeder Kritik dass ich einen Tunnel graben muss um doch noch eine kritische Anmerkung dazu verfassen zu können.
Was erwartet man sich eigentlich von einem Museum? Damit sollten wir beginnen!
Ich persönlich erwarte mir eine seriöse Art der Wissensvermittlung, einen verantwortungsvollen Umgang mit wissenschaftlichen Fakten und ein gewisses Maß der Ernsthaftigkeit. Ich hoffe so weit sind wir uns einig?
Was ich dann aber am Sonntag im weitläufigen Freigelände des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (soll ich's nochmal buchstabieren?) das schlug selbst dem hartgesottenen Krautfass den Boden aus.
Man hatte eine Menge an Händlern aufgeboten, was natürlich ist, schließlich zahlen die armen Tropfe mit ihrer Standmiete schon mal die halbe Veranstaltung. Aber warum, WARUM in Dreiteufelsnamen, muss man seltsames Kunstgeschwurbel und disneyeske Polyesterkleider zum Kauf anbieten lassen? Warum Hexenshops? Warum moderne Jagdmesser verramschen wenn es auch Schmiede gibt die ihr Handwerk verstehen? Oder gibt es in Österreich keine Handwerker mehr die ihr Handwerk beherrschen? Sind die alle ausgestorben oder wollen kein Geld verdienen? Oder wären die einfach nicht bereit für die Gelegenheit ihr "Schöner Wohnen"-Gerümpel anbieten zu dürfen brav in die Kasse zu zahlen? So was aber auch!
Da muss ich mich doch fragen ob das Museum mit seinen Exponaten auch so umgeht? Sind die Panzer nur aus Leimholz und Styropor? Sind die Ausstellunsgstücke in den Vitrinen vielleicht doch auf rumänischen Flohmärkten erworben? Uniformen schon ab 1€?
Aber gut, ich habe es schon lange aufgegeben mit Shopping-Mentalität auf solche Spektakel auszurücken. Das führt ohnehin nur zur großen Enttäuschung. Aber da, am Wochenende im Heeresgeschichtlichen Museum, war selbst für einen typischen Albtraummarkt das Angebot hundeelend.
Aber eine wahres "Spektakulum" hat natürlich mehr zu bieten! Sollte man annehmen, vor allem wenn es in einer staatlich geförderten Bildungseinrichtung stattfindet. Da begann der Trauer zweite Phase aber erst richtig.
Die gebuchten Gruppen im Bereich "Mittelalter" (und nur die kann ich beurteilen) waren ein wüster Haufen an Zeiten, Orten, Moden und Mentalitäten. Historische Kleidung war mit der Lupe zu suchen und dann stets unter dem Altkleidersammlungshaufen der letzten tschechischen Märchenproduktion aufzufinden. Ähnlich käme ich mir vor wenn ich in einem Heeresgeschichtlichen Museum (so was soll es angeblich wirklich geben, natürlich nicht bei uns in Österreich) nach einer österreichischen Muskete aus dem 18.Jahrhundert suchen würde und die Vitrine unter Plastikkalaschnikows begraben wäre wie bei einer schlecht gelungenen Kunstinstallation.
Aber das Darstellergruppen jetzt nicht immer das gelbe des historischen Ei's sind, ist doch auch normal? Gibt ja auch den FC Barcelona und den Sportverein Rammersdorf und beide spielen Fußball? Das stimmt, aber die haben hoffentlich eines gemeinsam .. sie bewegen sich!
Aber das was dort, im HGM, herumhockte oder schauschlief (und es waren nicht wenige von derart großer Müdigkeit übermannt dass sie publikumswirksam hinter ihren Absperrungen für den interessierten Besucher vor sich hinschnarchten) war der uninteressanteste Haufen an Verkleidungskünstlern der mir je untergekommen ist! Haben die dafür eigentlich Geld bekommen? Oder ist alleine die Teilnahme an einem Museums-Event schon quasi im Schlaf verdienter Lohn genug? Wie wäre wohl ein Match zwischen dem FCB und den tapferen Rammersdorfern wenn kein Tormann da ist, die eine Hälfte der Spieler an der Mittellinie sitzt und die Steuerreform bespricht während Messi und Neymar in Löffelchenstellung am 16er ein Schläfchen machen? Sicher ähnlich gut und begeistert besucht wie diese Veranstaltung! Man hätte die Wiese auch mit zeltenden Erdapfelmännchen füllen können, die wären genauso einladend gewesen.
Kurz und gut es war ein echtes Trauerspiel, und eigentlich nur der Erwähnung wert weil es in musealem Umfeld stattfand. Unter der mutmaßlichen Schirmherrschaft von Kultur und Wissenschaft. Also an einem Ort wo man sich Wissen und Erbauung erhofft und nicht die Gefahr bestehen sollte sich umgehend die Schlafkrankheit zu holen.
Positiv zu erwähnen sind gewisse Einzeldarsteller, die trotz der gesichtslähmenden Stimmung in schwerer Wolle schwitzten oder mal etwas zur Hand nahmen dass nicht aus dem Fundus von "Piraten der Karibik" zu stammen schien. Und positiv war die Tatsache, dass "Gewandete" keinen Eintritt zahlten. Daher, liebe Leser, nehmen sie nächstes Jahr einfach Omas Tischdecke um die Schultern, stecken das Holzschwert in den Nietengürtel von Tante Elfie und machen sie sich auf zu "Montur und Pulverdampf 2016"!
Und wer weiß, vielleicht werden sie so sogar der bestbekleidetste Historiendarsteller des ganzen Museums .. des ganzen M.U.S.E.U.M.s? Die Wahrscheinlichkeit ist höher als sie glauben!